So deutsch ist die Feuerwehr gar nicht!

Wir stellen uns die Frage, wie deutsch die Feuerwehr ist.

Eine der ältesten Freiwilligen Feuerwehren auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland ist die Freiwillige Feuerwehr der Kreisstadt Saarlouis im heutigen Saarland. Sie wurde 1811 von der damaligen französischen Regierung gegründet, also nicht von den Deutschen.

Auch der Schutzpatron der Feuerwehr – der heilige St. Florian – kam aus dem heutigen Österreich und war Offizier der römischen Armee.

Das Halligan Tool (eine amerikanische Erfindung aus den 1940er Jahren) hat als multifunktionales Hebel- und Brechwerkzeug Einzug in viele normhaft ausgestattete Löschfahrzeuge gehalten und ist aus einem Innenangriff kaum noch wegzudenken.

Der Nackenschutz am Helm eines Feuerwehrhelms -klassisch aus Leder- wird heute in der Regel von einem nichtbrennbaren Stofflappen ersetzt. Dieses sogenannte „Hollandtuch“ wird aus nichtbrennbaren Stoffen (Aramide) hergestellt, die in den USA von einem dorthin ausgewanderten Franzosen entwickelt wurden.

Seit Erfindung der Nomex®-Jacken in den 1960er Jahren hat die weltweit führende, flammwidrige und atmungsaktive Faser Nomex® von DuPont Millionen von Einsatzkräften auf der ganzen Welt geschützt. Erfinder ist der Faser ist die Firma E. I. du Pont de Nemours and Company aus den USA.

Die Vernetzung und der Ideenaustausch europa- und weltweit sind für die deutsche Freiwillige Feuerwehr wichtig. Eine Abgrenzung gegen andere Länder würde bedeuten, dass wir auch nicht von neuen Ideen und Erfindungen profitieren könnten. So gibt es in anderen Ländern viel umfangreichere Erfahrungen in Bereichen wie der Waldbrandbekämpfung.

Ein weiteres Beispiel einer guten Vernetzung mit den europäischen Nachbarn ist das internationale Engagement im CTIF. Auch viele Feuerwehrkameradinnen und -kameraden aus Hessen engagieren sich auf internationaler Ebene. Die Zusammenarbeit im Rahmen des Weltfeuerwehrverbandes und die Verbundenheit mit anderen Feuerwehrverbänden werden gestärkt.