Mal schnell auf den Post von Michi reagieren. Dann einen verärgerten Kommentar zur aktuellen Diskussion in der Jugendfeuerwehr abgeben – sollen die ruhig sehen, wie bescheuert du das findest. Und jetzt noch das Bild mit der neuen Frisur und der hippen Jacke teilen, das sieht SO SÜSS aus!
Kommt dir bekannt vor? Auf Social Media geht es schnell, dass man Videos und Artikel kommentiert, nebenbei ein Bild hochlädt und vor allem seiner Meinung ungehemmt freien Lauf lassen kann. Schließlich ist schreiben so schön einfach und die Hemmschwelle im Vergleich zum realen Leben ist besonders niedrig. Ist auch nicht verkehrt, denn eine eigene Meinung zu haben ist gut und wichtig. Auch sie zu äußern.
Und jetzt kommt das “Aber”: Gleichzeitig kann uns das ordentlich um die Ohren fliegen. Im Internet kannst du ohne großen Aufwand Beiträge finden, die schon viele Jahre alt sind. Überleg mal, wie cool du heute deine Posts von vor fünf Jahren findest. Unsere Einstellung zu bestimmten Themen ändert sich oft im Lauf der Zeit und vieles von früher würden wir jetzt nicht mehr so sagen oder darstellen.
Die junge Politikerin Sarah-Lee Heinrich hat das vor kurzem schmerzhaft erfahren. Nach ihrer Wahl zur Bundessprecherin wurden alte Kommentare auf Social Media herausgekramt und es traf sie ein richtiger Shitstorm. Es wurde eine Hetzkampagne gegen sie, sodass sie sogar Polizeischutz brauchte. Die Tweets von damals hatte sie über die Jahre vergessen und würde das heute auf keinen Fall so schreiben.
Abgesehen davon, dass du manche Dinge heute ganz anders siehst als vor einigen Jahren, schauen sich übrigens auch Arbeitgeber die Social-Media-Profile ihrer Bewerber*innen an. Wenn dein zukünftiger Chef online Bilder von dir auf einer Kostümparty sieht, wäre das nicht irgendwie……….cringe?