Schon gehört, was DIE wieder gemacht haben? Die Katzen sind schon wieder den Menschen um die Beine gestrichen und haben eine Streicheleinheit und ein Leckerli bekommen. Wir Hunde müssen dann immer hinten anstehen, obwohl wir doch immer brav und treu sind. Katzen sind rücksichtslos und interessieren sich schon lange nicht mehr für die Belange der anderen Haustiere. Sie fühlen sich überlegen, sie sind nur auf ihren eigenen Vorteil aus und sie wickeln die Menschen um den Finger. Außerdem haben sie das ganze Futter weggefressen und wir sind hungrig. Dabei sind WIR doch die Mehrheit! DIE sind die Bösen! Wenn WIR die Katzen aus unseren Häusern vertreiben, können WIR endlich mit den Menschen in Ruhe und Frieden leben und bekommen die Leckerlis!
Hmmmmh – So einfach kann man einen vermeintlichen Sündenbock für Probleme finden. Was die Hunde dort über die Katzen sagen ist doch sehr einfach gedacht und diskriminiert vor allem Katzen. Aber genau das, was in diesem Beispiel die Hunde machen, passiert immer wieder in unserer Gesellschaft. Die Bevölkerung wird in zwei Gruppen aufgeteilt, in DIE und WIR. Ganz klar, DIE sind schuld. Und schon kennt man die immer gleiche populistische Strategie!
Was ist Populismus?
Populismus kommt von dem lateinischen Wort “Populus”, das heißt „Volk“.
Populisten behaupten, sie sind das Sprachrohr des Volkes. Nur sie wissen, was das Volk will und sprechen dies auch aus.
Ihre Strategie ist immer dieselbe: Sie erfinden einen Gegensatz zwischen zwei Gruppen. Dem Volk und der sogenannten Elite. Die Elite sind Institutionen und Funktionen (EU, Bundeskanzlerin, große Wirtschaftsunternehmen, …) und natürlich auch die bösen Medien. Es sind „die da oben“, die nicht wissen, was das Volk will. Das Volk ist laut ihrer Meinung eine einheitliche Gruppe, die sie, die Populisten, vertreten. Das Volk, „die da unten“ werden angeblich von der Elite betrogen und nicht für deren Belange eingetreten.
Populisten schüren bewusst Ängste und versuchen auf komplizierte Fragen/Prozesse, einfache und schnelle Lösung zu haben. Fakten spielen dabei kaum eine Rolle.
Für ihre einfachen Lösungen brauchen sie Feindbilder/Sündenböcke. Diese erfinden sie meist aus einer Gruppe von Minderheiten. Beispielsweise die Gruppe der Migranten. Dieser Gruppe können sie dann alle Probleme anhängen.
Die vermeintlich einfachen Lösungen, die sie propagieren, werden aber nicht die Ursachen der Probleme lösen.
Glaubt man ihren Versprechungen, ohne diese zu hinterfragen, kann man schnell ihrer populistischen Strategie erliegen.
Warum ist Populismus problematisch?
Populisten geht es in erster Linie darum, sich bei möglichst vielen Menschen populär, also beliebt zu machen. Dabei nehmen sie keine Rücksicht darauf, wie kompliziert die Probleme sind und dass sie sich vielleicht gar nicht so einfach lösen lassen.
Für Populisten zählen andere Meinungen oft nicht. Außerdem ignorieren sie, dass es „das einheitliche Volk“ gar nicht gibt. Dass viele Menschen viele unterschiedliche Meinungen haben, ist aber sehr wichtig für die Gesellschaft und für eine Demokratie.1 https://www.zdf.de/kinder/logo/populismus-108.html
Deshalb: Fallt nicht auf die Versprechungen und angeblichen einfachen Lösungen von Populisten rein. Informiert euch! Steht ein für eine demokratische Gesellschaft.
Eine ganz tolle Erklärung, was Populismus ist und wie sie sich im Alltag zeigt, gibt es beispielsweise in diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=vhakO1R-Fxk