Spurensuche im Zeltlager

So langsam beginnt das „normale“ Jugendfeuerwehr-Leben wieder und für das Jahr 2022 werden die ersten Veranstaltungen geplant. Zwar beeinflusst die Corona-Pandemie immer noch die Organisation und den Ablauf der Veranstaltungen, aber es können beispielsweise wieder Zeltlager stattfinden. Habt Ihr Euch dabei schon einmal Gedanken gemacht über den CO2-Fußabdruck? 

So eine große Veranstaltung verursacht ein hohes Maß an Emissionen, gleichzeitig kann man sich aber da auf Spurensuche begeben und überlegen, wo man vielleicht das eine oder andere einsparen oder vermeiden kann. Wir haben das mal für den Transport und die Verpflegung gemacht. 

So ist die gemeinsame An- und Abreise schon ein erster guter Anhaltspunkt, um sich Gedanken zu machen. Üblicherweise fahren ja alle gemeinsam zum Zeltlager, öffentliche Verkehrsmittel scheiden aus, da die Zeltplätze selten zentral liegen und halbwegs gut erreichbar sind. Außerdem ist ja auch einiges an Material zu transportieren. Aber habt Ihr Euch schon einmal gefragt, ob es wirklich das große Löschfahrzeug für die gemeinsame Anreise sein muss oder ob nicht das MTF oder ein vergleichbares Fahrzeug von der Stadt/Gemeinde nicht viel besser ist? So liegen die Emissionen beim großen LF schnell bei weit über 60kg CO2 pro 100km, das MTF kommt mit deutlich weniger als der Hälfte aus – auch wenn es nicht ganz so cool ist, ist es so aber meist viel praktischer und schneller. 

Aber auch bei der Verpflegung kann man den Co2-Fußabdruck auch erheblich beeinflussen. Wichtig dabei ist, dass saisonale und regionale Produkte dabei deutlich weniger CO2 ausstoßen. Einerseits sind weite Transporte ein Problem für die CO2-Bilanz, andererseits ist auch die Aufzucht von Pflanzen in Gewächshäusern außerhalb der „normalen“ Saison für das Klima schädlich. Unabhängig von Transportwegen verursacht ein Kilogramm Rindfleisch ein Vielfaches der CO2-Emissionen von Schweinefleisch, das wiederum (wenn auch nicht so extrem) mehr CO2-Ausstoß verursacht als die Produktion von Tomaten. Wie wäre es also mit dem Zeltlager-Klassiker „Nudeln mit Tomatensoße“ anstelle von selbstgegrillten Burgern? 

Ach übrigens: die gemeinschaftliche Übernachtung im (unbeheizten) Zelt oder auch das Lagerfeuer sind extrem CO2-effizient;-) 

Also: freut Euch auf die Zeltlager – man kann dort eine tolle Gemeinschaft erleben und viele der tollen Zeltlager-Traditionen sind gar nicht schlimm für’s Klima. Mit ein bisschen Überlegung können wir das sogar noch besser machen ohne daß es weniger Spaß macht. 

Quellen für Zahlenvergleiche und zum Nachdenken: 

Statista.de, z.B.: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1197941/umfrage/co2-fussabdruck-von-fleisch-fisch-und-fleischalternativen-in-deutschland/  

Our world in Data: https://ourworldindata.org/environmental-impacts-of-food (in englisch) 

Regionales, saisonales Obst: https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/18639-rtkl-klimabilanz-von-obst-warum-regionale-aepfel-nicht-besser-sein